Mit einer Nullnummer gegen Lausanne-Sports wurde das neue Joggeli am 15. März 2001 eingeweiht. Damals katapultierte der Stadionneubau die Zuschauerzahlen des FC Basel in neue Dimensionen, die 20'000er-Marke wurde geknackt. Zwar besuchten schon in den 90er-Jahren im Schnitt 15'000 Leute die Heimspiele des FC Basel, doch das neue Stadion verbesserte den Zuschauerschnitt von 6500 auf 23'400 Leute. Dazu beigetragen hat sicherlich die exzellente Arbeit von Christian Gross und seinem Team, welche in der Saison 2001/02 das Double, einhergehend mit dem ersten Meistertitel seit 22 Jahren, feiern konnten. Danach hatte der FC Basel 17 Jahre lang den höchsten Zuschauerschnitt aller Schweizer Fussballklubs. Ehe vergangene Saison die Berner Young Boys den FC Basel nicht nur sportlich, sondern auch zuschauertechnisch von der Spitze ablösten. Die Anzahl verkaufter Jahreskarten dürfte sich mit ungefähr 19'500 Karten bei beiden Teams auf gleich hohem Niveau befinden. Doch wie stehen die beiden Vereine, insbesondere der FC Basel, im internationalen Vergleich da?
Wäre der FC Basel ein deutscher Verein, hätten 21 Klubs der drei Bundesligen mehr Zuschauer. Ein respektable Platzierung, denn es muss beachtet werden, dass der FC Basel in der 1. oder 2. Bundesliga erheblich mehr Zuschauer anziehen würde als in der Super League. Zum einen wegen den attraktiveren Gegnern und zum anderen wegen der geografischen Nähe zu Deutschland. Der Vergleich mit anderen Ländern, in welchen eine Top-5-Liga beheimatet ist, lässt sich ebenfalls sehen. Nachfolgend befindet sich eine Länderliste, in der einsehbar ist, wie viele Teams einen höheren Zuschauerschnitt als der FC Basel aufweisen. Insbesondere in Frankreich, Spanien und Italien kann der FC Basel zuschauertechnisch sehr gut mithalten.
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England |
Deutschland |
Frankreich |
Spanien |
Italien |
höher *
|
25 |
21 |
8 |
7 |
7 |
* Anzahl Teams mit höherem Zuschauerschnitt als der FC Basel
Ausserhalb der Länder mit einer europäischen Top-5-Liga gibt es einige Vereine mit hohen Zuschauerschnitten, jenseits der 20’000er-Marke. Spontan kommt einem der diesjährige Champions-League-Halbfinalist Ajax Amsterdam oder Celtic Glasgow in den Sinn. Aber auch der FC Basel gehört zu den Top-20 der publikumsstärksten Klubs ausserhalb der Länder mit einer Top-5-Liga. Neben Schweizer Teams (YB und FC Basel) sind schottische, portugiesische, niederländische, russische, türkische, belgische und schwedische dabei. Konkret landet der FC Basel auf dem 17. Platz, hinter Krasnodar und vor dem FC Brügge.
1. |
Celtic Glasgow |
57'700 Zuschauer |
2. |
Benfica Lissabon |
53’800 |
3. |
Ajax Amsterdam |
53’000 |
4. |
Glasgow Rangers |
49’500 |
5. |
Zenit St. Petersburg |
48’100 |
6. |
Feyenoord Rotterdam |
41’800 |
7. |
FC Porto |
41’600 |
8. |
Fenerbahce Istanbul |
37’600 |
9. |
Galatasaray Istanbul |
35’300 |
10. |
PSV Eindhoven |
34’100 |
11. |
Sporting Lissabon |
33’700 |
12. |
FK Rostow |
31’000 |
13. |
Spartak Moskau |
30’900 |
14. |
Besiktas Istanbul |
28’000 |
15. |
BSC Young Boys |
25’800 |
16. |
FK Krasnodar |
25’200 |
17. |
FC Basel |
24’300 |
18. |
FC Brügge |
24’200 |
19. |
Hammarby IF |
23’700 |
|
AIK Solna |
23’700 |
Update: Vergessen wurde der FC Twente, welcher vergangene Saison in der 2. höchsten Liga der Niederlande spielte. Er hatte einen Zuschauerschnitt von 26'300
Leuten und landet damit auf Platz 15 der obigen Tabelle.
In Eindhoven dürfte der FC Basel demnach ein stimmungsvolles Stadion vorfinden, PSV hat im Schnitt 10'000 Zuschauer mehr als der FC Basel. Doch das ist ein Vergleich auf hohem Niveau, bedenkt man die Hundertschaften an europäischen Vereinen, welche einen tieferen Zuschauerschnitt als der FC Basel haben.
In Basel dürfen die sogenannten „No-shows“ nicht vergessen werden. Das sind Leute, welche ein Ticket besitzen und nicht am Spiel erscheinen. Bernhard Burgener veröffentlichte unlängst die genaue Zahl an „No-shows“ aus dem Jahr 2017. Laut Burgener kamen durchschnittlich 29% aller Kartenbesitzer (7800 Personen) nicht ins Stadion. Wie diese Problematik bei anderen Vereinen aussieht, ist unklar. Solch eine Recherche würde den Rahmen dieses Berichts sprengen.
Der Rückgang an verkauften Jahreskarten und die Zunahme an „No-shows“ dürften mehrere Gründe haben. Sicher sind eine gewisse Übersättigung an Erfolgen und die Gewohnheit an diese mitverantwortlich. Zudem trägt eine Spielweise, die auf Sicherheit ausgelegt ist, ihren Teil zum Zuschauerschwund bei. Nichtsdestotrotz könnte nächste Saison der Publikumsaufmarsch wieder grösser werden, wenn das Team offensiven, engagierten und erfolgreichen Fussball spielen sollte. Die Partie in der Champions-League-Qualifikation gegen PSV Eindhoven wird hoffentlich ein gut besuchter Anfang darstellen.
Quellen:
https://www.bazonline.ch/sport/fussball/dem-fc-basel-laufen-die-zuschauer-davon/story/23170349
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